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Montag, 28. März 2011

Emotionale Wahlen

Nach dem sehr interessanten Wahlabend gestern, hat mich der Blick in die Gazetten heute früh geschockt!



Ich las Aussagen wie "ein schlechter Tag für die Demokratie" und "das waren emotionale Wahlen" etc.
Ja hallo, gehts noch?! Was ist denn das bitte für ein Demokratieverständnis bei schwarz-gelb?? Wer nicht für uns ist, ist undemokratisch? Da bleibt mir doch die Spucke weg. Wenn extremistische Parteien die Wahl gewonnen hätten, ok. Aber ein grüner Wahlsieg ist nun wirklich nicht geeignet, den Fortbestand der Demokratie zu gefährden. Und grün-rot als "Saubande" zu bezeichnen (Zitat einer CDU Politikerin aus Stuttgart in der Zeit) halte ich auch für übers Ziel hinausgeschossen.

Interessant finde ich auch die Wahlanalyse, man habe verloren, weil die Wahl "emotional" gewesen sei. Lustig. Seit wann sind Wahlen denn anders? Welcher Politiker versucht denn bitte nicht, potenzielle Wähler über Emotionen zu bekommen? Was ja auch richtig und natürlich ist. Denn die meisten Entscheidungen werden von den meisten Menschen emotional getroffen. Besonders die wichtigen. Wer heiratet schon aus rationalen Gründen? Oder setzt aus rationalen Gründen Kinder in die Welt?
Und wer schonmal aus rein rationalen Erwägungen (vielleicht sogar gegen die Emotion) einen Beruf ergriffen oder ein Auto gekauft hat, wird die Entscheidung zwar akzeptieren, aber selten glücklich damit sein.

Liebe Wahlverlierer, akzeptiert doch bitte, dass Ihr Eure Wahlverluste selbst zu verantworten habt. Und das gilt nicht nur für schwarz-gelb, sondern leider auch für die SPD, die es nicht geschafft hat, aus der absolut unfähigen und untragbaren Politik der Regierung eigenes politisches Kapital zu schlagen, sondern jetzt tief von der Gunst der Grünen abhängig ist.

So verloren die Einen, weil sie es schlicht nicht können. Weil sie konsequent am Volk vorbei regieren. Weil sie eine unerträgliche Klientelpolitik betreiben. Weil sie ihr Fähnchen in jeden Wind hängen. Weil sie schamlos das Volk verarschen und auch noch glauben, damit durchzukommen. Weil sie konzeptlos sind und eigentlich nur an der Macht kleben. Weil ihnen der letzte Funke Demut auch noch abhanden gekommen ist, und sie den Auftrag, dem Volk und dem Staat zu dienen nicht verstanden haben.

Und die Anderen können in der Konsequenz nicht gewinnen, weil sie nicht in der Lage sind zu transportieren, für was sie derzeit eigentlich stehen. Es reicht nicht, einen Wahlkampf gegen die Linken zu machen. Die große soziale Volkspartei muss endlich auch wieder eigene Positionen besetzen und dies auch transportieren.

So ist das Wahlergebnis eigentlich sehr logisch und auch sehr demokratisch. Und die gestiegene Wahlbeteiligung zeigt auch, dass das Volk für Politik zu haben ist.

Das Einzige, was mich persönlich schockt, ist, dass die Schwarzen im Ländle nach allem was geschehen ist, immer noch auf 39% kommen. Es war halt doch eine emotionale Wahl. Rational hätte es viel weniger sein müssen.

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