Seiten

Sonntag, 15. August 2010

Küche

Beginnen wir die Fortsetzungsgeschichte mit der Frage: wohnst Du schon, oder planst Du noch?

Die Küchenplanung.

Das Ziel: eine Küche, in der wir unserem Hobby nachgehen können. Die uns optisch gefällt. Die aber auch dem Umstand Rechnung trägt, dass wir nur ein Mietshaus beziehen, also keine Invesition für die Ewigkeit sein soll.



Der Plan: verschiedene Angebote einholen und dann sachlich entscheiden. Klingt einfach. Isses aber nicht.

Herausforderung: wir haben genau zwei Wochenenden, an denen wir gemeinsam die Küche planen lassen können. Danach gehts in den Urlaub. Sollte die Entscheidung auf einen Küchenbauer fallen, muss die Bestellung vor dem Urlaub raus, denn sonst riskieren wir, dass wir nach dem Umzug erstmal Campingurlaub in der Küche spielen.

Der Weg: Am ersten Planungswochenende gings von Karlsruhe nach Freiburg zur ersten Planung eines ehemaligen großen deutschen Versandhauses. Der Küchenbauer hat das Pleitedesaster überlebt. Wir sitzen fast drei Stunden und haben dann unseren ersten schicken Küchenplan in der Hand. Auf dem Weg dahin galt es die eine oder andere Hürde zu nehmen:  Welche Front? Farbe? Hochglanz? Matt? Welche Arbeitsplatte? Oberschränke? Türen oder Schubladen? Kochfeld in die Ecke? Welche Sockelleiste? Welche Griffe? Arbeitsplatte an die Wand zum Spritzschutz?
Hey! Ich wollte einfach nur eine funktionierende gut aussehende Küche zu einem vernünftigen Preis!
A propos Preis: € 5.000 ohne Geräte, dafür inclusive Lieferung und Montage standen am Ende zur Diskussion. Schluck.

Gut. Alternativen suchen. Also am Mittwoch nach der Arbeit ab ins Auto und 60km zum nächsten schwedischen Möbelimperium gefahren. Erwische gerade noch den letzten freien Küchenplaner (mit zwei Beinen), der sich mit mir zu seinem elektronischen Kumpan begibt und nach erstaunlichen 45 Minuten habe ich das nächste Angebot in der Tasche: € 2.100 ohne Montage, mit € 1.050 mehr.

Huch, jetzt tauchen die ersten ideologischen Fragen auf. Soll es die Selberschraubküche werden? Ist das die Qualität, die wir haben wollen?

Am Samstag in Nürnberg also nochmal ins blau-gelbe Möbelhaus. Qualitätscheck. Ok. Aber hallo. Da steht ja noch eine völlig neue Farbkombi. Könnte doch auch was sein.

Gut. Danach gehts zum nächsten Küchenland. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Hier mal ganz neue Überraschungen: Per Schiefertafel, für alle Kunden sichtbar, werden wir zu unserem Planungstermin begrüßt. Danach die nächste Überraschung: die Planung verläuft völlig ohne Rechner. Erst auf Millimeterpapier. Dann werden per Hand aus ECHTEN Katalogen alle Preise ermittelt. Ausstattung: mittelmässig. Preis: knapp € 5.000. Rabatt: €239. Huh. Wie grosszügig. Wir wollen uns entscheiden. In Ruhe. Daheim. Wird uns gewährt. Allerdings teilt uns der freundliche Berater mit, dass er uns leider weder die Planungsskizze, noch die Preisberechnung überlassen könne. Wir solllen uns also ohne Fakten entscheiden. Auch mal eine interessante Variante. Hat ihn im Bewerberrennen allerdings nicht unerheblich zurück geworfen.

Hm. Im Anschluss dann der letzte geplante Küchenbauer. Arbeitet mit Granit und hat interessante Aktionsküchen. Wir kommen also zum vereinbarten Termin und haben erstmal eine halbe Stunde Zeit, da das Pärchen vor uns massive Entscheidungsschwierigkeiten hat. Macht nichts. In der Zeit haben wir Beratungsprofis bereits die Ausstellung durch, alle Programme gesichtet und zwei Kombinationsmöglichkeiten von Front, Platte und Griffen schonmal bereit gelegt. Man weiss ja langsam, auf was es ankommt. Dann noch einen Espresso an einer Küchentheke getrunken und schon sind wir dran. Etwas verwirrt hat der Planer schon geschaut, als wir ihm unsere Auswahl präsentierten und recht genau wussten, was in die Küche passt und was nicht. Trotzdem haben wir noch über eine Stunde gebraucht. Dann hatten wir aber eine echt schicke Planung. Und ein sehr witziges Beratungsgespräch. Aber auch hier kommen wir auf € 4.800. Diesmal aber inclusive Induktionskochfeld.

Also nach Hause, in die Entscheidungsphase auf Faktengrundlage. Der Schwede ist einfach am günstigsten.

Fix an den Rechner und nochmal online geplant. Die eine oder andere Frage konnte nicht geklart werden. Also um 18.15h nochmal ins Auto und raus zum Schweden. Diesmal leider keinen netten Planer erwischt. Wurden gebeten, die Planung noch mal eben am Rechner selbst neu zu machen. Mittlwerweile ein Kinderspiel. Alle Maße haben wir auswendig drauf. Wasseranschluss 1,50m links von der Stirnwand. Linkes Fenster 0,89m vom Boden entfernt, das rechte 1,01m. Dort liegt auch der Wasseranschluss. Drum passt nicht jede Spülarmatur. Sonst geht das Fenster nicht mehr auf.
Ok, nachdem die Küchenmaße im Rechner waren, wollten wir die Fronten planen. Geht nicht. Berater gefragt. "Achso. Ja. Das ist eine neue Front. Die gibts nur im neuen Planer.". Sprichts, klickt und macht ein neues Programm auf. "Da müssen Sie leider nochmal ganz von vorne anfangen." . Macht ja nix. Ist ja erst 45 min vor Ladenschluss. Also nochmal geplant. Irgendwann einen fähigen Planer gefunden und am Ende mit einer vollständigen Planung und Preisberechnung 5Min vor Ladenschluss wieder rausgewankt. Grossartig.  Für knapp € 2.000 ist das gute Stück zu haben.

Eigentlich hätten wir jetzt die glücklichsten Menschen der Stadt sein müssen.
Heute morgen hat es uns noch einmal gepackt, und wir haben noch eine Alternativplanung gemacht. Wieder beim Schweden.

Planst Du noch, oder wohnst Du schon?

2 Kommentare:

  1. ich habe auch gerade eine Küche vom blau-gelben-Möbelimperium geplant und ... was soll ich sagen ... ich habe es JETZT im Griff - nenn mich Küchenplanungsheldin ;-)))

    AntwortenLöschen
  2. Respekt! dann weiss ich ja, wen ich frage darf, wenn wir mal wieder hängen :). Und wann isses soweit? Also der Aufbau?

    AntwortenLöschen