Es ist mal wieder Sonntag und ich kann mal wieder nicht schlafen.
Der kleine Klugscheisser in mir schreit laut und vernehmlich "Genau genommen ist es schon Montag!" Und damit ist das Dilemma auf mehreren Ebenen eigentlich auch schon umfassend beschrieben:
Es ist mitten in der Nacht. Das Wochenende ist vorbei. Ich müsste längst schlafen, denn morgen steht wieder ein anstregender Tag bevor. Doch die Rübe arbeitet auf Hochtouren. Wie eigentlich sehr häufig Sonntag Abends. Aber wieso? Wieso kann ich meist in genau dieser Nacht nicht schlafen? Weder habe ich es am Wochenende übertrieben - also ist mein Schlafrhythmus nicht durcheinander. Noch steht morgen etwas so Aufregendes an, als dass es rational nachvollziehbar wäre, dass der Kopf, dass die Gedanken Party machen.
Und trotzdem fällt ihnen erstaunlich oft der Start in die neue Woche erstaunlich schwer. Da läuft die alte Woche noch einmal im Kopfkino. Man solle meinen, das sei langweilig genug und reiche zum einschlafen. Mitnichten. Denn die alte Woche ist ja quasi nur der Vorspann zu allerlei Gedanken über die neue Woche. Die wohlgemerkt nichts aussergewöhnliches auf der Agenda hat. Und wo wir schon so schön im Kopfkino sind, wird in der Verlängerung noch der Urlaub geplant, längst überfällige Gespräche durchgespielt. Die Spülmaschine wird ein- und wieder ausgeräumt. Nebenbei die Wohnung gesäubert, ein Spaziergang durch die Stadt unternommen. Achja, und wie ist noch der letzte Krimi ausgegangen? Und welches Buch habe ich kürzlich gelesen?
Und irgendwie ist auch das Sonntagaufmontagnachtkopfkino eine Vorstellung, bei der es als ganz besonders unhöflich und unverzeihlich erscheinen muss, irgendwann einfach einzuschlafen. Zumindest benimmt sich mein Körper so.
Ich werde ihm jetzt eine neue Chance geben.
Aber wahrscheinlich halten mich jetzt die Gedanken an die Vorstellung wach, wie schrecklich müde ich morgen sein werde, da ich ja noch immer nicht schlafe.
Welch ein perverses Dilemma ....
Gute Nacht .....
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