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Freitag, 18. Dezember 2009

Warten auf das Christkind ...

Derzeit frage ich mich, wer denn hier wartet: wir oder das Christkind (dass wir endlich aufhören, wie die gescheuchten Hühner durch die Gegend zu hasten). In meiner Umgebung sehe ich derzeit wenig Wartende. Eher Gehetzte.
Dabei frage ich mich: In welche Richtung hetzen sie denn - zum Christkind hin, oder vom Christkind weg? Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Derzeit denke ich, dass sich die Richtungen die Waage halten.
Was ich für beide schade finde.


Das Radio redet mir seit Wochen jeden Morgen Weihnachtsstress ein. Ich kann es nicht mehr hören. Genauso wenig wie Wham.
Mir wird Stress mit der Famile eingeredet. Stress mit der Weihnachtsbäckerei. Stress mit den Geschenken. Stress, weil ich noch keinen Adventskalender habe. Stress, weil ich noch keinen Adventskranz habe.

Wenn es denn so viel Stress ist, warum machen wir es dann Jahr für Jahr? Wo steht, was MAN für Weihnachten alles haben, machen, denken, fühlen muss? Wie MAN Weihnachten feiert?

Wo bleibt die schöne Seite? Die besinnliche? Die Seite die Spass macht? Darf man heute noch Freude an den Vorbereitungen haben? Einfach nur Freude - ohne Stress? Darf ich mich anstrengen, mich für etwas bemühen, ohne dass ich Stress habe?

Ich mag Weihnachten. Ich mag den Advent!

Warum?

Weil alles schön geschmückt ist. Die Stadt ist toll erleuchtet. Ich finde es toll, mich einen Nachmittag hinzustetzen und meinen Adventskranz zu binden und zu dekorieren wie ich will. Und hinterher der Duft nach Tannennadeln in der Wohnung. Das gemütliche Kerzenlicht.
Ich freue mich, wenn ich Anfang November beginne, die Teile für den Advetnskalender zusammenzusammeln. Weil ich mich bei jedem Teil mit den Menschen beschäftige, die mir wichtig sind. Ich witzige Dinge entdecke. Ich mir Gedanken mache, wie ich diesen Menschen eine Freude machen kann. Und ich kann mich diebisch freuen, wenn ich mir das Gesicht beim Öffnen des Säckchens vorstelle.

Das Gleiche bei den Geschenken. Natürlich ist es manchmal anstregend. Natürlich geht es nicht von heute auf morgen. Aber ist es nicht wertvolle Zeit, die wir investieren, wenn wir darüber nachdenken, wem was Freude machen könnte? Wenn wir lange vor dem Weihnachtsrun durch die Geschäfte streifen, auf der Suche nach originellen Ideen?
Ich finde das schön. Genauso wie ich es schön finde zu entdecken, was sich andere für mich ausgedacht haben. Wie sie mir eine Freude machen wollen - und auch machen.

Und Heiligabend ist bei uns ein Fest. Ein Fest, wie wir es haben wollen! Die Familie lebt weit verstreut. Wir sehen uns alle in der Regel nur ein- bis zweimal im Jahr. Also geniessen wir diesen gemeinsamen Tag. So wie wir wollen. Mit der Musik, die uns Spass macht. Mit dem Ablauf, der uns gefällt. Es wird gelacht, erzählt, genossen.

Und mal ganz ehrlich: gibt es schönere Momente, als die, in denen die Wohnung nach Weihnachtsbäckerei duftet und wir frische Plätzchen vom Blech probieren können?

Ich warte jetzt mal aufs Christkind ...

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