Das ist wohl mit das beeindruckendste Buch gewesen, das ich seit langem in der Hand hatte.
Grob umrissen, geht es um eine Frau, die kurz vor ihrem 50. Geburtstag an der frühzeitigen Alzheimerkrankheit erkrankt. Das Buch erzählt aus ihrer Perspektive, wie sie langsam ihr Gedächtnis verliert - Wie sie wache Momente hat und dann wieder Momente, in denen sie in ihrer Welt gefangen ist - diese aber nicht von der "realen" Welt trennen, beziehungsweise mit dieser in Verbindung bringen kann.
Ich musste das Buch einige Male weglegen, weil es mich berührt hat. Ich musste es weglegen, weil es mich aufgewühlt hat. Ich musste es weglegen, weil ich für die Erzählerin gelitten habe, oder mit ihr (für, wenn sie nicht bemerkt, was gerade mit ihr geschieht. Mit ihr, wenn sie es bemerkt hat). Weil vorhersehbar war, was passiert, ich es aber nicht sofort lesen konnte. Denn dann ist das Schlimme ja passiert. Und man wünscht ihr so sehr, dass sich alles zum Guten wendet. Tut es aber nicht. So oft ich es weggelegt habe, so schnell hatte ich es wieder zur Hand. Denn ich wollte ja doch wissen, wie es weiter geht. Ich habe schlecht geschlafen, weil die Geschichte in mir einiges aufgewühlt hat. Es hat den Tag über meine Stimmung beeinflusst.
Ein Buch, wo ich bei der Lektüre mehr als einmal geweint habe.
In der Rezension auf der Rückseite des Buches steht, nach der Lektüre wolle man auf die Strasse rennen und allen Menschen zurufen, sie sollten dieses Buch lesen. Das stimmt.
Es ist eine unglaublich menschliche Geschichte.
Mich hat sie angeregt, darüber nachzudenken, wie gut es mir eigentlich geht und wie schnell das alles vorüber sein kann.
Aber auch darüber, wem und was ich täglich hinterher renne und zu welchem Preis. Darüber, was wirklich wichtig ist im Leben.
Ein Wahnsinnsbuch ....
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