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Montag, 17. Oktober 2016

Die Sache mit der Hilfe

Kommen wir mal wieder zu einem meiner Lieblingsthemen: Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seit zwei Jahren alleinerziehend.
An dieser Stelle möchte ich keine Grundsatzdiskussion anstoßen, sondern einfach niederschreiben, was mich seit heute früh (halb fünf) bewegt.

Aus aktuellem Anlass, wie man so schön sagt. Die Sache mit der Hilfe. Ich war schon immer ein Mensch, der seine Sachen gerne selbst gemeistert hat. Ungern um Hilfe bittet. Selbst nach Lösungen sucht. Und genau der Punkt fällt mir in meiner Situation schwer. Alleinerziehend hat man keine Chance. Es ist nicht allein zu schaffen. Egal wie sehr man sich bemüht, plant, organisiert. Es kommt der Tag, an dem die Besprechung länger dauert, als die Betreuung im Kindergarten dauert. Der Tag, an dem Du im Stau steckst. Der Tag, an dem Du morgens vor der Kindergartenöffnung los musst.
Man kann privat auf alles verzichten. Alles organisieren. Unendlich flexibel sein.
Spätestens im Beruf kommt die Situation, in der die organisierte, bezahlte Betreuung nicht mehr greift. An dem Du ein Netzwerk brauchst. Hilfe im Hintergrund. So schwer es fällt. Das kann kein staatliches Programm auffangen.
Heute hatte ich eine lange Besprechung. Und eine Betreuung organisiert, die heute morgen um halb fünf wegbrach. Und heute Morgen die Notwendigkeit, kurzfristig um Hilfe zu bitten. Die mir von mehreren Seiten zugesagt wurde. Was gut tut. Auch wenn es unendlich schwer fällt. Zum Bittsteller zu werden. Gefühlt anderen zur Last zu fallen. Weil man es alleine nicht schafft. Auch wenn ich rational weiss, dass es vom Umfeld so nicht aufgefasst wird. Ich werde dieses Gefühl nicht los.

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