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Sonntag, 1. September 2013

Canal du Midi

Heute wieder strahlender Sonnenschein und ziemlich heiss. Ohne Wind wäre es schwer zu ertragen gewesen.



Ich habe mich nach dem Mittagsschlaf trotzdem aufgerafft und bin mit dem Klabauter im Schlepp an den Canal du Midi geradelt. Dem Gatten war nach Ruhe, so waren wir nur zu zweit. Ich bin ihn 1995 schonmal in dieser Gegend geradelt - und es ist immer noch traumhaft schön. Es gibt einen schönen Radweg, häufig im Halbschatten unter Platanen - für heute perfekt. So fühlte ich mich über weite Strecken auch wie im Film. An den Ufern picknickende Familien, schlafende Radler. Eine malerische Schleuse, an der ein uraltes Pärchen in noch älteren Klappstühlen saß und das Leben genoss.
Und auf einmal der Blick auf ein Restaurant: eine große Wiese mit alten Bäumen, im Schatten große runde Tische mit gepunkteten Wachstuchdecken, daran fröhliche Menschen vor leergegessenen Platten und halbgefüllten Weingläsern. Momente, in denen die Zeit stehen bleiben dürfte.











Nach eineinhalb Stunden war dann aber genug bei der Wärme und wir haben den Nachmittag dann am Pool ausklingen lassen. Der Klabauter traut sich jetzt alleine die kleine Wasserrutsche runter. Das ist insofern bemerkenswert, als er dabei Wasser ins Gesicht bekommt und fast ganz ins Wasser taucht, was ihm bislang nicht so sympathisch war.

Noch ein paar Gedanken, was ich am Campen so schätze - ist mir heute wieder aufgefallen: gestern Abend ist gegenüber noch eine polnische Familie mit drei kleinen Jungs angekommen. Heute morgen fand der Klabauter das tierisch spannend. Er wurde direkt auf die Terrasse des Mobilhomes gelassen, konnte Kontakt mit den anderen Kindern knüpfen. Als der Vater wegfahren wollte, bat er uns, kurz den Klabauter zu nehmen, er habe sonst Angst. Und noch zweimal sind heute Autos den Weg runtergerollt und der Zwerg war von uns aus gesehen auf den anderen Wegseite. Beide Male sind uns fremde Erwachsene kurz stehen geblieben und haben darauf geachtet, dass keiner der Zwerge vor das Auto springt. 
Am Pool dasselbe: der Klabauter ist stiften gegangen, ich war einige Schritte hinter ihm. Als er sich dem großen Becken näherte, merkten mehrere Erwachsene auf und schauten, dass sich der Kleine nicht ins Becken stürzt.
Die Erfahrung haben wir auf den anderen Plätzen auch schon gemacht: ich will nicht das große Wort der Gemeinschaft bemühen, aber es wird im positiven Sinn aufeinander geachtet. Das ist sehr angenehm.

Genug für heute, mir stecken Rad und Pool in den Knochen. Morgen geht es weiter gen Süden.

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