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Sonntag, 28. November 2010

kein Schwede

Mir ist durchaus bewusst, dass der eine oder die andere gerne wüßte, wie das Küchendrama in fünf Akten  ausgegangen ist. Leider kann ich es noch nicht berichten, denn das Drama läuft noch.
Derzeitiger Sachstand: alles was wir hatten, haben wir verbaut. Alles? Nein, da lehnen noch ein paar Seitenverkleidungen an der Wand und warten auf die Montage. Ok, einigen wir uns auf fast alles. Derzeit warten wir noch auf die Lieferung der Arbeitsplatte, sowie vier Schubladenfronten. Ob die Küche jemals fertig wird? Wer weiss das schon ....


In jedem Fall hat der Backofen schon fleissig leckere Weihnachtskekse ausgespuckt. Das neue Kochfeld steht noch verpackt im Wohnzimmer - derzeit kochen wir auf Campingplatten, die der notleidenden Verwandtschaft in den südostdeuschen Gauen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Die etwas andere Art von Entwicklungshilfe. Und nach 14 Tagen haben wir auch die Spülmaschine wieder montiert. Was ein Luxus .....

Jedenfalls muss ich nach vier Wochen im neuen Haus feststellen: der Spaßfaktor beim Umziehen hält sich immer mehr in Grenzen. Es sei denn, man spielt gerne "Auferstanden aus Kartons". Nach vier Wochen tut der Rücken weniger weh und in den Wohn- und Schlafräumen sind mittlerweile alle Kisten ausgepackt. Das Arbeitszimmer befindet sich in einem Stadium postmodernen Labyrinths.

Allerdings kann man sich nach einem solchen Umzug jegliche Gehirnjoggingsoftware getrost sparen. Ein unschuldig gehauchtes: "sag mal, weisst Du zufällig, wo ... ist?" führt wahlweise zu drei Reaktionen:
Planloses öffnen aller in  Reichweite befindlicher Katons, einschliesslich der kompletten Umstapelung und Neusortierung derselben. Entlastet den Fitnesstrainer, erhöht aber das Risiko, noch weniger zu finden, da man nach der dritten Umsortierung endgültig keine Erinnerung an Fundorte mehr hat. Zweite Möglichkeit: geistige Auseinandersetzung mit der Frage und gezieltes Öffnen einzelner Kisten. Macht nicht so fit. Führt aber zu unschlagbaren Erfolgserlebnissen. Setzt allerdings auch voraus, dass beim Packen auch gedacht wurde. Sonst wird die gezielte Öffnung aus Erinnerung schwierig. Übrigens eigent sich diese Möglichkeit auch gut als Barometer  für: "wie gut kenne ich meinen Partner?" Ein schier unauffindbares Teil wurde wieder entdeckt, weil ich versucht habe zu verstehen, wo das Teil in der alten Wohnung war und nach welchem Schema und Gedankenmuster gepackt wurde. Lösung: Frustpacken am Ende, wahllos in eine der letzten Kisten geworfen, die eher zufällig mit "Wohnzimmer" beschriftet waren. Wobei sich die Beschriftung augenscheinlich weniger am Inhalt, als vielmehr am Standort zum Zeitpunkt der Befüllung mit wahllos aus der ganzen Wohnung herbeigeschlepptem Krempel orientierte. Was ein Triumph, als ich es stolz wie Oskar präsentieren durfte!
Dritte Möglichkeit: resigniert die Achseln zucken und hoffen, dass es irgendwann zufällig wieder auftaucht. Die dritte Möglichkeit wird übrigens häufig gewählt, nachdem Möglichkeit 1 wiederholt frustrierend erfolglos praktiziert wurde. Also plädiere ich für Möglichkeit 2, mit dem beschriebenen Effekt, dass kein Gehinrjogging mehr gebraucht wird.

So nimmt die neue Behausung also langsam wohnliche Züge an, wobei Vorhänge, Lampen und ähnliche Luxusdeko selbstverständlich noch keinen Einzug gehalten haben.

Dafür steht die Adventsdeko und der neue Kamin war schon mehrfach in Betrieb. Traumhaft.

In der nächsten Folge werde ich mich wohl mal mit den neuen Mitmenschen und der bemerkenswerten Sprache in dieser Region auseinander setzen.

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